Die "table top"-Anlage im Maßstab 1:120 mit 12 mm
Spurweite wurde ab 22. September 1986 als eigentlich eine
Spielzeugeisenbahn auf einer Grundplatte aufgebaut. Alles Handarbeit, noch
ohne Akkuschrauber & Co.
Mittels einiger elektronischer Baugruppen ist sie für
"dreiviertel"-automatischen Betrieb geeignet. Anfang Dezember
1989 wurde die dabei gut besuchte Heimanlage durch mich auf der
Modellbahnausstellung im HdW Senftenberg präsentiert, was 1990 gerne
wiederholt werden sollte. Aber da war ich bereits fernab in Hamburg im
Gange. Zudem war sie seit Januar 1990 auf Anordnung der Oma auf dem Boden
verstaut. Doch im Nov. 1990 sorgte der Opa für das Zurück ins
Jungszimmer. Alles lief noch bis auf einen losen Draht. Mit einem
"Transit" holten wir die Anlage 7.-9.9.1991 zu uns nach
Sandesneben. Bis zum Verpacken am 2.2.1992 vormittags war die Anlage noch
bereit und wurde von den Kindern selten bespielt. Doch sie staubte nur unnütz
ein. Seit dem 9.4.1994 12:30 befindet sie sich in meinem Haushalt in
Dulsberg und harrt der Dinge, die da noch kommen könnten ...
Computergesteuert? Oder was?
Irgendwann noch in den 1990ern nahm ich Verbindung zum
Modelleisenbahn-Verein in Hamburg-Wandsbek auf. Aber der lehnte dankend
ab, weil dieser selbst schon mit Platzproblemen zu tun hatte.
Geduld und Spucke bewährten sich auch in diesem Fall. Mein Enkel Tom (9
J.) erzählte am 26.3.2021 von seiner Idee, die historische Anlage nach
Berne in den Keller seines neuen Zuhauses zu holen! "Wir wollen auch
bei der Reparatur helfen." <3 So
schön! Das brauchte kein langes Überlegen. Eine solche Zukunft wäre
doch viel besser als weiteres Vor-sich-hin-Stehen hinter meiner Koje! So
mok' wi dat.
Aber die Gegebenheiten in Berne und der
elektrische Umfang der Anlage sprechen irgendwie dagegen ...
Die verpackte und verstaute Anlage
Y = 900 mm
X = 1740 mm
Z = 270 mm (verpackt)
Zeit der Anlage:Epoche IV -
Periode IV b - c
1970er/1980er Jahre, Deutsche Reichsbahn, Dieseltraktion,
Mittelgebrigsraum
Thema der Anlage:
Eingleisige Hauptstrecke und eine im Durchgangsbahnhof abzweigende
Nebenstrecke mit Haltepunkt
Betriebsform:
Eil- und Güterzugverkehr auf der Hauptstrecke sowie
Personenzugverkehr auf der Nebenstrecke
Anlagendaten: Etwa
1,57 m² Fläche, ca. 15 m Gleislänge, mit 12 Weichen und verdeckten
Antrieben, 10 Signale, zwei Bahnübergänge mit optischer und
akustischer Signalgebung, Stadtbrunnen, Pkw-Auslieferungslager, Dämmerungsschalter
für die Beleuchtung, modifizierte Straßenfahrzeugmodelle und mehr Schaltungskonzept: 2 Fahrregler bedienen in grundlegender
A-Schaltung zugeordnete Gleisabschnitte, kombiniert mit Z- sowie Ü-Schaltung
in entsprechenden Gleisabschnitten
Eine Auswahl des in Boxen aufbewahrten rollenden
Materials
Zum Straßenbild: Das DDR-Angebot an
TT-Modellautos war damals mau! Als LKW gab's TATRA mit Zugmaschinenhaus und
komischem Tankauflieger sowie als PKW den SKODA 110R und den LADA 2101
Kombi. Um auch auf den Straßen einen abwechslungsreichen Verkehr
darzustellen, musste ich mir etwas einfallen lassen! Und somit machte ich
mich ans "TATRA-Modding". Mit allerlei Zusatzmaterialien
wie farbigen Stecknadelköpfen, Spitze von Kuli-Mine, Plastikröhrchen,
Baumzweigen, H0-G5, TT-LKW-Teilen, Schreibstifthülle, Güterwagen-Bordwänden
u. a. m. zerlegte, montierte und klebte ich eine farbige Flotte für die
Straßen der Anlage zusammen. Die Farbgebung mit der übriggebliebenen
Revell-Farbe vom 1976er Modell des HMS VICTORY in diesen putzigen Farbdöschen
gab dabei das wahre "i-Tüpfelchen" ab. Eine wirkliche
Zukunftsvision kam mit dem Autotransporter auf, der SKODA-PKW unter dem
VW-Logo (einer Anstecknadel von der Leipziger Herbstmesse 1988) "überführt".
Der Feuerwehr-TATRA mit Wasserwerfer, Leitern und Schlauchrolle am Heck
sowie Schriftzug in 1,5 mm (!) ist ein fantasievolles Schaustück. Aber der
"Star" unter den Trucks ist zweifellos der Weinrote mit Stoßfänger,
Kühlergrill und Felgen in Gold!
Später kamen im Handel W50 Pritsche/Koffer
nebst Anhänger, ROMAN- bzw. RABA-Sattelzugmaschinen mit klappbarem
Fahrerhaus und verschiedenen Sattelaufliegern sowie IKARUS-Busse hinzu, was
dann zu einer weiteren Belebung auf den Straßen neben den Bahngleisen
beitrug.
Die Hochbauten in ihrem Karton
Das Herzstück der Anlage, das Stellwerk
Kurzbeschreibung: Elektronische Stabilisierung
der Gleichspannungen +5, +12, +/-15, +24 V; Kurzschlusssicherungen für
die Zubehörspannungen 16WZ und 16WB; pulsbreitenmodulierte
Fahrspannungsregelung; ALLES HALT-Taster; Programmschaltung für die
Gleisabschnitte 6, 7, 10; Tongeber für die Bahnübergänge; Gleisbild
mit den wichtigsten Rückmeldungen; Dämmerungsschalter für die
Anlagenbeleuchtung; integriertes Digitalmultimeter für die 2
Fahrspannungen sowie für allgemeine Messungen; und mehr ...
Dokumentation vorhanden (s. u.)
Der
Haupttransformator Tr2 wurde mir 1986 in einer Wickelei (BKKS) nach meinen
Vorgaben auf einem alten, zuvor von mir aufgearbeiteten Eisenkern aus einem
antiquarischen Röhrenradio (?) neu aufgespult. - Noch weitere BKKS-Teile
kamen zur Anwendung. - Ein "audatec"-Lehrgang 1988 in Teltow
(GRW) ermöglichte die gelaserten Schildchen zur Beschriftung. ;-)
Im Juli 2006: Eine
Renovierungsmaßnahme ermöglichte diese Ansicht
Mehr aus dem Juli 2006:
Ein "Stückchen heile Welt" (Tesa) ist eben doch
nur ein Stückchen ... Die damit erfolgte Transportsicherung der
Bodenplatte für Tobiashausen hatte sich im Laufe der Jahre in Wohlgefallen
aufgelöst, wie sich im Rahmen der Renovierung zeigte. Also nutzte ich beim
Anbringen echter Laschen die Gelegenheit für einige weitere Aufnahmen der
Anlage, allerdings "ohne Leben" (kein rollendes Material, keine
weiteren Hochbauten usw.) und mit sichtbaren Weichenantrieben:
Endlich eine Totalansicht der Anlage!
Und hier
ein paar Bahnbilder von der Anlage:
Die neuen Transportsicherungen
Tschüssi! Bis zum nächsten Mal!
Vielleicht werden hier
irgendwann Fotos von der Modellbahn im Betrieb zu sehen sein ... (2006)
Im Februar
2014: Beim Sichten der Dias meines Vaters entdeckt! Weihnachten
1988.
Im März 2021: Ende 1990.
Anfrage zur Modellbahnausstellung:
Leider mussten wir wegen logistischer Umstände absagen.
Im August 2022. Anfertigung
von Schaubildern:
Ich musste mir das
alles noch einmal vor Augen führen. Was dann auch anhand meiner
Zeichnungen irgendwie klappte. Angesichts der jüngsten Erfahrungen mit
meiner A/V-Anlage (Relais-Ausfälle) gibt es eigentlich keine Hoffnung, die
Modellbahn noch einmal in Betrieb zu bringen. Was stecken da nur für viele
alte Relais drin!?!
MyBahn - mit
kompletter Dekoration!
Ich fasste im September 2023 den Plan, alles
noch einmal hervorzuholen und die Anlage mit den Hochbauten und mit
rollendem Material auf Schiene und Straße zu versehen. Vor Ostern 2024 war
es endlich soweit. Ich setzte das Stellwerk unter Netzspannung und war
leicht entsetzt über fehlende Versorgungsspannungen! Eine, die 12N, fing
sich wieder. Das hängt wahrscheinlich mit einem Elyt-Kondensator zusammen.
Die 24P fehlt wie vorher. Sie ist aber wichtig! Das ist das WF-Netzteil.
Die selbstgebauten gehen alle noch. Dabei stellte ich aber fest, dass nicht
24P sondern 5P nach außen geführt sind. Trotzdem verband ich das
Stellwerk mit der Anlage und versuchte, die elektromechanischen Antriebe zu
bedienen. Es gelang teilweise. Manche Weichen gingen nur noch hälftig. Ob
alle sonstigen Relais' anzogen, vermag ich gar nicht zu sagen. Das
Betriebsregime ist mir nicht mehr klar. Aber eine echte
Wiederinbetriebnahme steht nicht an. Dennoch wurden die Gleise mit
Brennsprit getränktem Gleisputzer gereinigt. Aber irgendwie rührte sich
fast nichts. Von der Hausbeleuchtung fehlen ein paar Glühbirnchen. Sonst
sieht es gut aus mit dem Licht.
Also stellte ich die Hochbauten auf, deren helle Plastik im Kunstlicht
recht vergilbt erscheint, und stellte eine Auswahl aus dem rollenden
Material auf. In den folgenden vier Stunden machte ich über 70 Fotos von
MyBahn zu meiner Erinnerung.
Anschließend wurde alles wieder verpackt und
an seinen Platz geräumt.
Seit 2001: Meine kleine 1980er
"Platte" in der Stadt mit der größten
Modelleisenbahn der Welt! <3